Michael Kühner - Ihr Schornsteinfegermeister
Fachmann für Brand- und Umweltschutz sowie Energieeinsparung
Sie haben endlich Ihren Ofen im Wohnzimmer stehen.
Die Lieferanten und Handwerker haben das Haus verlassen und Ihr
Schornsteinfeger hat sich das gute Stück angesehen und seine Zustimmung
zum Betrieb erteilt.
Mal ehrlich: Würden Sie sich jetzt noch
die Zeit nehmen, die Bedienungsanleitung durchzulesen? Oder "juckt" es
schon in den Fingern, endlich das frisch erworbene Prunkstück zusammen
mit den besten Freunden einzuweihen?
Lassen Sie sich nicht verleiten!
Studieren Sie die Bedienungsanweisung! Viele Hersteller geben genaue
Anweisungen zur Bedienung des Ofens. Die meisten Kaminöfen räuchern das
Wonzimmer beim ersten Anheizen (und oft auch noch einige weitere Male)
etwas ein. Der Ofenlack entledigt sich dabei flüchtiger Bestandteile
und brennt, wie beim neuen Backofen, ein.
Empfindliche Gemüter heizen den Ofen erstmals im Garten an, um den Geruch nicht im Haus zu haben.
Viele Hersteller raten, die Tür beim "ersten Mal" nur anzulehnen, damit
die Türdichtung nicht am Ofenlack verklebt und beim späteren Öffnen der
Tür aus der Dichtungsnut herausgezogen wird. Auch sollte nicht gleich
mit voller Brennstoffladung geheizt werden.
Haben Sie noch nie ein Feuer im Ofen gemacht? Lesen Sie unsere Tipps zum richtigen Anheizen und zur Bedienung der Luftregler.
Unser Tipp:
Viele Öfen werden auf Einwegpaletten geliefert. Das (unbehandelte) Holz
dieser Paletten lässt sich leicht zerkleinern und reicht locker für den
ersten Anheizvorgang.
Sie haben jetzt einen Ofen, leider aber noch kein Holz? Damit teilen Sie das Schicksal vieler neuer Ofenbesitzer. Wer plant schon 3 Jahre im Voraus und legt sich einen entsprechenden Holzvorrat an? Denn erst über Jahre gelagertes Holz eignet sich zur Verbrennung (siehe Holzlagerung). Frisch geschlagenes Holz kann beim Verbrennen nur wenig Heizkraft entwickeln und ist oft die Ursache für verteerte Öfen und Schornsteine, sowie Nachbarschaftsbeschwerden.
Sie sollten jetzt in Lokalblättern nach Annoncen suchen, in denen abgelagertes Holz angeboten wird. Falls Sie fündig werden: Fahren Sie zum Anbieter hin und prüfen, wo und wie das Holz gelagert wird. Die wenigsten Anbieter verfügen über genügend Lagerkapazität, um eine ausreichende Trocknung zu garantieren. Oft wird das im Winter geschlagene Holz bereits im Herbst verkauft.
Falls Sie Glück haben und tatsächlich trockenes, abgelagertes und gespaltenes Holz gefunden haben: Sorgen Sie dafür, dass das Holz auch trocken bleibt. Eine ehemals trockene Ladung, die vor Ihrer Haustür abgekippt wird und dann eine Woche lang im Regen auf Ihrer Einfahrt liegen bleibt, ist vergleichbar mit frisch geschlagenem Holz.
Und noch ein kleiner Hinweis: Versetzen Sie sich einmal gedanklich in die Lage Ihrer Nachbarn: Sie möchten z.B. am Sonntagmorgen Ihr Schlafzimmer lüften. Ihr Nachbar versucht gleichzeitig, seinen Ofen zum Brennen zu kriegen und der Wind treibt den Rauch in Ihre Richtung. Wenn Sie Glück haben, kriegen Sie das nahende Unheil noch mit. Wenn nicht: Die nächste Nacht verbringen Sie vielleicht in einer Räucherkammer. Dieses Szenario ist natürlich übertrieben, aber Nachbarschaftsärger wegen Rauchbelästigung ist nicht selten. An trüben und nebeligen Tagen zieht der Rauch nur ungern in höhere Luftschichten. Auch bei ungünstigen Windrichtungen und zu bestimmten Zeiten sollte man, besonders in eng bebauten Wohngebieten, auf die Nachbarn Rücksicht nehmen.