Michael Kühner - Ihr Schornsteinfegermeister
Fachmann für Brand- und Umweltschutz sowie Energieeinsparung
In Deutschland werden über 6 Millionen Ölheizungen betrieben und somit ebenso viele Tankanlagen. Es gibt viele unterschiedliche Varianten, so dass sich auch individuelle Wünsche verwirklichen lassen. Ein fachgerecht installierter Öltank ist in hohem Maße betriebssicher und umweltgerecht. Nachfolgend finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen:
- Welche Lagermenge sollte man bevorraten?
- Wann ist eine Auffangwanne erforderlich?
- Wann sollte man Heizöl kaufen?
- Wie oft muss ein Tank gereinigt werden?
- Wie kälteempfindlich ist Öl
Der Heizölvorrat sollte möglichst
für ein gutes Jahr (15 Monate) reichen. Man hat so die Möglichkeit, den
Zeitpunkt des Einkaufs zu variieren und ist nicht auf die (meist
höheren) Winterpreise angewiesen. Moderne Tankanlagen bieten eine hohe
Lagerfähigkeit auf geringer Grundfläche (Batterietanks). Doppelwandige
Tanks (mit entsprechender Zulassung) erfordern keine Auffangwannen oder
Abmauerungen. Auch Erdtanks sparen Platz im Haus.
Bei Neubauten mit einer Wohnfläche von 130m² reichen in der Regel 2000
Liter (je nach Gebäudebauart - z.B. Niedrigenergiehaus- auch weniger) an Ölvorrat aus. Mehr als 5000 Liter sollte man allerdings nicht
lagern, da dann hohe baurechtliche Anforderungen an die Heizöllagerung
gestellt werden.
Es ist immer ratsam, sich ein "Heizölkonto"
einzurichten, in das monatlich eine feste Summe eingezahlt wird. Dann
reißt ein leerer Tank kein Loch in die Haushaltskasse.
Eine Auffangwanne ist für die
meisten Tanks erforderlich (Kunststoff-Batterietanks). Sie verhindert
im Schadenfall, dass Öl ins Erdreich oder in die Kanalisation
eindringen kann. Das Volumen der Wanne muss dem maximalen Tankvolumen
entsprechen, bei nicht miteinander verbundenen Batterietankanlagen
genügt das Volumen des größten Einzelbehälters.
Es gibt
Tankanlagen, die ohne Auffangwanne betrieben werden dürfen. Die Eignung
dieser Tanks muss vom Hersteller nachgewiesen werden (Zulassung).
Lassen Sie sich die Zulassung vom Installateur aushändigen, wenn bei Ihnen eine solche Tankanlage installiert wird.
Eine Auffangwanne wird durch mehrlagigen Schutzanstrich mit dafür
zugelassenen ölbeständigen Farben oder mit einer öldicht verschweißten
Kunststoffauskleidung hergestellt.Die Auffangwanne sollte von Zeit zu
Zeit vom Anlagenbetreiber auf Schäden (z.B. Setzrisse) kontrolliert
werden. Festgestellte Mängel müssen sofort behoben werden.
Leider gibt es keine feste Regel,
wann die Preise im "Keller" sind. Allerdings ist in den letzten Jahren
der Zeitraum zwischen Anfang Juli und Ende August am vorteilhaftesten
gewesen. Aber Vorsicht: schwankende Rohölpreise sowie der Dollarkurs
können jede Regel außer Kraft setzen. Ein bisschen Pokern gehört also
dazu.
Unser Tipp: Schließen Sie sich mit Ihren Nachbarn zusammen,
die ebenfalls mit Öl heizen. Je größer die Abnahmemenge, umso mehr
Preisnachlass ist auszuhandeln. Rufen Sie mehrere Händler an und
feilschen Sie um den Preis!
Im Heizöl sind Schwebstoffe
enthalten, die sich im Laufe der Jahre am Tankboden absetzen können.
Beim Betanken werden diese Schwebstoffe aufgewirbelt und brauchen
einige Zeit, um sich wieder zu setzen. Man sollte mind. 2
Stunden abwarten , bevor die Heizung wieder in Betrieb genommen wird.
Im Sommer kann man diese "Wartezeit" wesentlich verlängern, ohne
deshalb frieren zu müssen.
Der Ansaugstutzen der Ölleitung endet
ca. 5 cm oberhalb des Tankbodens, um möglichst wenig Ölschlamm
anzusaugen. Nach einigen Jahren kann dieser Abstand aber nicht mehr
ausreichen. Es bleiben nur zwei Alternativen: Ansaugrohr anheben oder
(besser) doch den Tank reinigen lassen.
Vor allem Stahltanks, die
außerhalb des beheizten Gebäudes (Schuppen, Garage) stehen, neigen zu
Kondenswasserbildung (häufige Temperaturschwankungen). Wasser ist
schwerer als Heizöl und setzt sich unten im Tank ab. Es kann dort zu
gefährlicher Korrosion führen. Viele Fachleute halten
Wasserablagerungen im Tank allerdings für wenig gefährlich, da das
Heizöl dem Wasser durch einen chemischen Prozeß jeglichen Sauerstoff
und damit die Korrosionsfähigkeit entzieht.
Wer ganz sicher gehen
will, lässt eine Tankbeschichtung vornehmen und veranlasst die
regelmäßige Reinigungen der Tanks (mind. alle 10 Jahre). Wer seinen
Tank beschichten läßt, sollte sich keinesfalls auf eine sogenannte
Teilbeschichtung einlassen (nur der Tankboden wird versiegelt), da
diese Beschichtung oft vom Öl unterwandert wird.
Unser Tipp:
Es gibt eine einfache Methode, Wasserablagerungen am Tankboden
festzustellen: Bestreichen Sie einen Holzstab (Zollstock) an der Spitze
mit Wassernachweispaste (gibt´s im Fachhandel) und lassen Sie ihn bis
auf den Tankboden herunter. Färbt sich die Paste, befindet sich Wasser
im Tank.
Lassen Sie Ihren Tank nur reinigen, wenn es nötig ist.
Bei Tankreinigungen kein Öl abpumpen, zwischenlagern und nach der
Reinigung in den Tank zurückgeben. Besser: Den Tank erst reinigen
lassen, wenn Sie ihn "leergeheizt" haben. Bei der Reinigung auch die
Ölleitungen zum Brenner spülen lassen. Den Restbestand entsorgen!
Heizöl sollte unbedingt frostfrei
gelagert werden (DIN 4755). Kaltes Öl bildet Paraffin und führt zu
Filter- und Leitungsverstopfungen - immer an den kältesten Tagen des
Jahres, an denen die Heizung am dringensten gebraucht wird.
Gleichzeitig hat Ihr Heizungsbauer rund um die Uhr zu tun, da Sie nicht
der einzige sind, den es "kalt" erwischt hat (oder auch "heiß").
Beugen Sie also unbedingt vor, falls Sie einen Außentank haben. Sorgen Sie dafür, dass die Kälte (bei Erdtanks)
nicht in den Domschacht kriechen kann (Mineralwolle). Achten Sie
darauf, dass keine ungedämmten Ölleitungen zwischen Tank und Heizraum
geführt werden. Fügen Sie Ihrem Heizöl vorsichtshalber Additive zu, die
ein Ausflocken von Parrafin verhindern.
Falls diese Maßnahmen
nicht ausreichen, gibt es noch sogenannte "Begleitheizungen". Die
elektrischen Begleitheizbänder werden an der Ölleitung befestigt und
dann zusammen mit der Rohrleitung wärmegedämmt. Über einen Thermostaten
können sie bedarfsgerecht automatisch betrieben werden. Oftmals ist es
auch ausreichend, im Ansaugbereich des Tanks eine Tankheizung zu
installieren (ähnlich einem Tauchsieder), die ebenfalls in Abhängigkeit
von der Außentemperatur automatisch betrieben werden kann.